Donnerstag, 1. Dezember 2016

Elsässer Weihnachtsstollen - so kann ihn jeder backen!

Weihnachtsstollen nach Elsässer Art

                                  
                                        
Vorweihnachtszeit ist Stollen-Zeit! Der saftige und  brotähnliche Kuchen hat eine lange weihnachtliche Tradition: Seine Form ist nämlich dem gewickelten Christuskind nachempfunden. Besonders traditionell ist der Dresdner Christstollen, der mit Orangeat und Zitronat zubereitet wird. Ganz besonders lecker schmeckt mir aber auch der Elsässer Weihnachtsstollen und die etwas aufwändige Vorbereitung lohnt sich allemal wenn ihr das Ergebnis probiert. Unvergleichlich köstlich glaubt es mir :-).


Ich bekam das Rezept vor kurzer Zeit  von einem sehr renommierten Konditoren aus Wissembourg. Daniel Rebert ist bekannt für seine süßen Verführungen der Meisterklasse. 
Die Arbeitsschritte für den Stollen habe ich im folgenden Text ein wenig eingeteilt - so ist es recht easy und gar nicht so zeitraubend diese Geschmacksexplosion herzustellen. 


Am Vortag: 
die Butter- und die Früchtemischung vorbereiten
Die Butter cremig weich rühren und mit Zimt, Salz, Muskat und Quatre Epices (Gewürzmischung) mischen. 
Teig in Klarsichtfolie wickeln und bei Raumtemperatur  ruhen lassen. 

Rosinen, Mandeln, Sirup und Orangen- und Zitronenschale mischen. Teig ebenfalls in Klarsichtfolie wickeln und bei Raumtemperatur ruhen lassen. 

Am Backtag:
Vorbereitung des Teiges: 
Am nächsten Tag Milch ( handwarm) Zucker und Hefe und anschließend 100 g Mehl mit dem Rührgerät vermengen und 30 Min. an einem warmen Ort"gehen " lassen. 
Marzipanrohmasse, 200g Mehl und 1/4 der am Vortag zubereiteten Buttermischung hinzufügen.
Nochmals 30 Minuten "gehen" lassen. 
Die restliche Buttermischung und anschließend die Fruchtmischung hinzufügen.Gut durchkneten und den Teig zu einem Brot formen.

                             Bildergebnis für Christstollen  aus dem Elsass

Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Falls vorhanden eine gefettete Stollenform darüberlegen. Geht aber auch ohne. Seitlich mit 2 Kastenkuchen- Backformen stützen damit der Stollen nicht zu breit wird. :-)
Nochmals 30 - 40 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen. Vor dem Backen mit etwas geschmolzener Butter bepinseln.  Anschließend 45 - 60 Minuten bei 180°C im vorgeheizten Ofen (Umluft) backen. (Zahnstocherprobe)

                          Bildergebnis für Christstollen  aus dem Elsass


Gebackenen Weihnachtsstollen (noch warm) erneut mit geschmolzener Butter bepinseln und abkühlen lassen.Danach mit reichlich Puderzucker bestreuen. 

Man benötigt: 

für die Buttermischung : 
150g frische Butter
4 g Fleur de Sel
1/2 TL Zimtblüte
1 Messerspitze Muskat, frisch gerieben
1/2 TL Quatre Epices 

für die Früchtemischung: 
240 g Sultaninen 
30 g gehackte Mandeln 
30 g Orangenschale
30 g Zitronenschale
Sirup 40 g 
( hergestellt aus 25 g Wasser und 15 g Zucker, einmal aufkochen bis sicher der Zucker aufgelöst hat)

für den Teig:
70 g lauwarme Milch
30 g feinen Zucker 
30 g frische Hefe
100g + 200g Mehl Type 550
 55g Marzipanrohmasse 

für die Deko:
100g geschmolzene Butter zum Bestreichen  
100g Puderzucker


                       Bildergebnis für saftiger stollen

Zum Abschluss eine kleine Stollengeschichte :-)

Der ungeduldige Weihnachtsstollen

von Helmut Wördemann
Es war einmal ein Weihnachtsstollen, der war ganz durchknetet von dem Gedanken, als leckeres Frühstücksbrot mit Butter zu dienen. Ja, es wurde ihm sogar in Aussicht gestellt, zum Nachmittagskaffee serviert zu werden, wie Kuchen, wie richtiger Kuchen. Nun lag der süße Stollen aber schon wochenlang im Brotfach, lag da in durchsichtigem, glänzendem Weihnachtspapier mit Schneelandschaft und Christkind-Schlitten und musste mit ansehen, wie alle anderen Brote gebraucht wurden: das Schwarzbrot, das Vollkornbrot; sogar das Weißbrot und das Knäckebrot kamen regelmäßig an die Reihe und durften sich bewähren. Ich glaube, der Stollen wurde ganz blass vor Neid und vor Ungeduld, aber das konnte man nicht sicher sagen, weil er ja über und über mit Puderzucker bedeckt war. "Da hat man soviel Aufhebens um mich gemacht," dachte der Stollen bitter wie Sukade, "hat mich gesüßt und mit Rosinen gespickt. Ja, sogar Marzipanstückchen hat die Hausfrau in mich hineingebacken. Und nun? Nun bin ich überflüssig und gammele hier 'rum, schön und lecker, aber unnütz." Doch dann kam Heiligabend. Die Hausfrau stellte im Wohnzimmer die Geschenke auf. Und nun, nun deckte sie in der Küche den festlichsten Kaffeetisch des Jahres; und das Beste, das Edelste und das Leckerste, das sie zu bieten hatte, das war der Weihnachtsstollen.
Leider konnte er seine große, feierliche Wichtigkeit nicht lange genießen, denn er schmeckte gar zu gut und war nach einer halben Stunde gegessen.



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