Wo findet man diese seltenen bis dato vielleicht unbekannten kulinarischen Exemplare?
Im gesamten mediterranen Raum und speziell auf der Insel Salina. Ein Kurztrip in diesem Jahr wäre ganz sicher ein kulinarisches Abenteuer.
Als einzige Insel des Archipels verfügt Salina über
beachtliche Wasserquellen. Die Insel trägt den Beinamen „Die Grüne“, denn hier
wird viel Landwirtschaft betrieben. Zwei riesige Vulkankegel - seit 130.000
Jahren erloschen - prägen die Landschaftsform Salinas und wirken wie ein grüner
Zwilling.
Kommen wir nun zu den Meerkirschen auch Erdbeerbaumfrucht (Arbutus unedo) oder Hagapfel
genannt. Es ist die Frucht des Westlichen Erdbeerbaums, eine Laubgehölzart aus
der Gattung der Erdbeerbäume in der Familie der Heidekrautgewächse.
....hier sieht man sehr gut das Innenleben der Meerkirsche |
.
multitasking - Blüten und gleichzeitig reife Meerkirschen am Strauch |
Meerkirschen werden etwa 2 bis 2,5 cm groß. Diese Erdbeerbaumfrüchte reifen extrem langsam, was zur Folge hat, das am selben Baum oft Früchte und Blüten hängen. Die reifen Früchte sind rot und erinnern in der Farbe an Erdbeeren oder eben reife Kirschen, sind aber nicht mit diesen verwandt. Die Meerkirsche hat eine warzige bzw. gehörnte, ledrig-feste Schale, die man wie bei einer Litschi öffnen kann. Das Fruchtfleisch ist gelb und von mehliger bis fleischiger Konsistenz. Der Geschmack ist süß-säuerlich aber fad und von wenig ausgeprägtem Aroma. Nach dem römischen Gelehrten Plinius dem Älteren soll der Name „unedo“ vom lateinischen „unum edo“ (Ich esse eine) stammen, was darauf hindeutet, dass man keine zweite Meerkirsche essen möchte, wenn man sie einmal probiert hat. Nette Geschichte nicht wahr?
...reichlich Meerkirschen auf dem Markt........ |
Da sich die Meerkirsche nur schwer lagern und
transportieren lässt und aufgrund ihres Geschmacks ist sie
nur lokal von einer gewissen Bedeutung. Die Erdbeerbaumfrucht lässt sich roh
verzehren, sie wird jedoch vorwiegend zu Marmelade verarbeitet. In Portugal an
der Algarve wird daraus der für die Region typische klare Schnaps Medronho und auf Korsika das Bière d’arbouses hergestellt.
Auf Sardinien werden die Blüten zur
Gewinnung des beliebten und sehr intensiven, leicht bitteren Honigs Amaro
di Corbezzolo genutzt.
sehr attraktive Medronho Flasche - fast zu schade zum Öffnen :-) |
Kapern in voller Schönheit |
Nun aber zu den Äolischen Orchideen.
So werden nämlich die herrlichen Kapern von Salina genannt.
Sie wachsen dort fast wie Unkraut. Aber sie werden
hier auch liebevoll angebaut und man behauptet und das kann ich nur bestätigen, die Kapern von
den Liparischen Inseln sind die
köstlichsten der Welt. Das, was wir Kapern nennen, ist übrigens die Knospe, bevor sie
blüht.
Kapern eingelegt in mildes Meersalz |
Kapern enthalten Senföle und sind schon seit der Antike als
pikante Kochzutat beliebt. Sie gelten auch als Heilmittel und Aphrodisiakum. Im
Mittelmeerraum werden sie immer schon durch Meersalz haltbar gemacht. Dadurch
bleibt ihr eigentliches Aroma besser erhalten, als wenn sie in Essig eingelegt
werden. Nur wenige Knospen dürfen sich zur Blüte und dann zur Frucht entwickeln.
Diese Früchte nennt man in Italien „Cucunci“,bei uns heißen sie
„Kapernäpfel“.
Kapernäpfel - eine äußerst würzig-leckere Angelegenheit |
Tipp: Vor dem Essen in Wasser einlegen, dann wird das Salz runtergewaschen und man hat den originalen Geschmack von Kapern von den Liparischen Inseln und ein wenig Urlaubsfeeling auf dem Teller.
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