Donnerstag, 28. Januar 2016

Meerkirsche und Äolische Orchideen – kennt ihr noch nicht?


Wo findet man diese seltenen bis dato vielleicht unbekannten kulinarischen Exemplare?
Im gesamten mediterranen Raum und speziell auf  der Insel Salina. Ein Kurztrip in diesem Jahr wäre ganz sicher ein kulinarisches Abenteuer.
Als einzige Insel des Archipels verfügt Salina über beachtliche Wasserquellen. Die Insel trägt den Beinamen „Die Grüne“, denn hier wird viel Landwirtschaft betrieben. Zwei riesige Vulkankegel - seit 130.000 Jahren erloschen - prägen die Landschaftsform Salinas und wirken wie ein grüner Zwilling. 

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Kommen wir nun  zu den Meerkirschen auch  Erdbeerbaumfrucht (Arbutus unedo) oder Hagapfel genannt. Es ist die Frucht des Westlichen Erdbeerbaums, eine Laubgehölzart aus der Gattung der Erdbeerbäume in der Familie der Heidekrautgewächse.


....hier sieht man sehr gut das Innenleben der Meerkirsche

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multitasking - Blüten und gleichzeitig reife Meerkirschen am Strauch


Meerkirschen werden etwa 2 bis 2,5 cm groß. Diese Erdbeerbaumfrüchte reifen extrem langsam, was zur Folge hat, das am selben Baum oft Früchte und Blüten hängen. Die reifen Früchte sind rot und erinnern in der Farbe an Erdbeeren oder eben reife Kirschen, sind aber nicht mit diesen verwandt. Die Meerkirsche hat eine warzige bzw. gehörnte, ledrig-feste Schale, die man wie bei einer Litschi öffnen kann. Das Fruchtfleisch ist gelb und von mehliger bis fleischiger Konsistenz. Der Geschmack ist süß-säuerlich aber fad und von wenig ausgeprägtem Aroma. Nach dem römischen Gelehrten Plinius dem Älteren soll der Name „unedo“ vom lateinischen „unum edo“ (Ich esse eine) stammen, was darauf hindeutet, dass man keine zweite Meerkirsche essen möchte, wenn man sie einmal probiert hat. Nette Geschichte nicht wahr?

...reichlich Meerkirschen auf dem Markt........

Da sich die Meerkirsche nur schwer lagern und transportieren lässt und aufgrund ihres Geschmacks ist sie nur lokal von einer gewissen Bedeutung. Die Erdbeerbaumfrucht lässt sich roh verzehren, sie wird jedoch vorwiegend zu Marmelade verarbeitet. In Portugal an der Algarve wird daraus der für die Region typische klare Schnaps Medronho und auf Korsika das Bière d’arbouses hergestellt. Auf  Sardinien werden die Blüten zur Gewinnung des beliebten und sehr intensiven, leicht bitteren Honigs Amaro di Corbezzolo genutzt.
sehr attraktive Medronho Flasche - fast zu schade zum Öffnen :-)
leicht bitter aber herrlich würzig - Amaro di Corbezzolo


http://img.welt.de/img/nah/crop147004911/5109567771-ci16x9-w780-aoriginal-h438-l0/Capers-Pollara-Salina-Island-Aeolian.jpg
Kapern in voller Schönheit
                                    
Nun aber zu den Äolischen Orchideen. So werden nämlich die herrlichen Kapern von Salina genannt.
Sie wachsen dort fast wie Unkraut. Aber sie werden hier auch liebevoll angebaut und man behauptet und das kann ich nur bestätigen, die Kapern von den Liparischen Inseln sind  die köstlichsten der Welt. Das, was wir Kapern nennen, ist übrigens die Knospe, bevor sie blüht.

http://nebros.it/109-thickbox_default/salina-kapern.jpg
Kapern eingelegt in mildes Meersalz
Kapern enthalten Senföle und sind schon seit der Antike als pikante Kochzutat beliebt. Sie gelten auch als Heilmittel und Aphrodisiakum. Im Mittelmeerraum werden sie immer schon durch Meersalz haltbar gemacht. Dadurch bleibt ihr eigentliches Aroma besser erhalten, als wenn sie in Essig eingelegt werden. Nur wenige Knospen dürfen sich zur Blüte und dann zur Frucht entwickeln. Diese Früchte nennt man in Italien „Cucunci“,bei uns heißen sie „Kapernäpfel“.
Vorspeise Kapernäpfel im Glas
Kapernäpfel - eine äußerst würzig-leckere Angelegenheit
                                                   

Tipp: Vor dem Essen in Wasser einlegen, dann wird das Salz runtergewaschen und man hat den originalen Geschmack von Kapern von den Liparischen Inseln und ein wenig Urlaubsfeeling auf dem Teller.

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