Freitag, 26. Januar 2018

Die Zitronenkönigin aus Italien





In den Wintermonaten stößt man bei spezialisierten Gemüsehändlern und auf gut sortierten Wochenmärkten  auf sie – die Cedro. Als Cedro bezeichnen die Italiener die königlich anmutende Zitronatzitrone (Citrus medica). Zwar sorgt die knorrige Schale nicht unbedingt für Bewunderung, dafür aber die bis zu handballgroßen Früchte, der intensive Duft und der äußerst aromatische Geschmack.

Das im Vergleich zu Zitrone und Orange deutlich stärker ausgeprägte Mesocarp (so nennt man das Weiße unter der Schale). Dies ist der eigentliche Clou der Früchte. Im Gegensatz zu Orangen oder Zitronen, wo das Weiße ja bekanntlich hauptsächlich bitter schmeckt und entfernt wird. Bei der Cedro ist es das Fruchtfleisch, das unschön bitter schmeckt und deshalb meist nicht verwendet wird. Das Weiße dagegen ist eine köstliche Delikatesse.

Ursprünglich stammt meine allerliebste Zitrusfrucht, die Cedro, aus Südostasien. Schon bei Alexander dem Großen wurde diese Frucht in alten Schriften erwähnt und fand ihren Weg nach Europa im Zuge der Eroberung von Jerusalem. Heute befindet sich das Hauptanbaugebiet der Cedri in Kalabrien und Sizilien.

Bekannt ist die Cedrozitrone bei uns auch unter dem Namen Zedratzitrone, medischer Apfel, Judenapfel oder Zedernfrucht – bei mir heißt sie einfach nur Lieblingszitrone :-)


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Wie die Cedro für Gaumenfreunde sorgt


 
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ein süditalienischer Marktstand ( Foto: Giovanni)
Jetzt ist Erntezeit in Süditalien und für das so beliebte Cedri-Carpaccio werden die bis zu vier Kilo!!!! schweren Früchte gründlich gewaschen und in sehr dünne Scheiben geschnitten. Die Scheiben werden auf einen großen Teller gelegt mit Salz, Pfeffer und hochwertigem Olivenöl beträufelt. Das Cedri-Carpaccio kann mit verschiedensten Beilagen wie Radicchio, Gambas oder gegrilltem Fisch oder auch Schweinefilet serviert werden.

In einer weiteren Zubereitungsform werden die Scheiben der Cedro mit Salz und reichlich Olivenöl beträufelt. In ein Cedroblatt eingewickelter Büffelmozzarella wird bei 220°C wenige Minuten  im Ofen gegrillt. Der Büffelmozzarella erwärmt sich und das Cedroblatt gibt dabei wunderbare Röstaromen ab. Anschließend werden die Cedroscheiben mit dem gegrillten Mozzarella zusammen serviert. Köstlich sage ich euch…..

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Cedro-Carpaccio

Neben der Verwendung als Vorspeise und zum Abschmecken von Hauptgerichten, wird am westlichen Ufer des Gardasees die Cedro zu einer fantastischen Limonade verarbeitet. In Saló hat der Anbau und die Verarbeitung von Cedri eine sehr lange Tradition. Hier entsteht Cedrata, bekannt für ihr Aroma und erfrischenden Geschmack.

Cedrata - herrlich erfrischend


Des Weiteren werden auf Zitronatzitronen Konfitüre, Likör und selbstverständlich auch Zitronat hergestellt. In teuren Parfüms finden sich ebenfalls extrahierte Düfte der Cedro-Schale.


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Maarmellata di Bucce di Cedri von La Ghiotta Marmotta

Zitronat aus Cedrozitronen 

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ein Cedrolikör - perfekt zum Verfeinern von z.B. Obstsalaten
                                               


Blätter, Blüte und Frucht: Die ganze Cedro duftet
Liebhaber der Zitruspflanze müssen die Cedri regelrecht lieben. Denn nicht nur die Blüten duften intensiv, fruchtig und frisch, sondern auch Blätter, das Holz (leichter Duft) und die im Winter reifwerdenden Früchte.  Dies dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum viele Religionen den Früchten einen symbolischen Charakter zuschreiben. Die duftenden Früchte können über Wochen hinweg am Baum hängen bleiben. Ähnlich zu Lavendelblüten werden die Früchte auch als Raumduft und in Kleiderschränken verwendet.

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