PULLED PORK - die KÖNIGSKLASSE der Südstaatenküche
Pulled Pork
Wem beim Grillen ein paar Würstchen oder ein Steak reichen, der braucht gar nicht weiter zu lesen...... :-)
Bei Pulled Pork handelt es sich um ein großes Bratenstück aus der Schweineschulter, das so zart gegart wird, dass es sich ganz leicht auseinander ziehen läßt ( pulled = ziehen oder reißen).
Hier wurde kräftig "gepullt" |
Die Devise lautet : " Looooow and sloooow ! "
Die Betonung der richtigen Zubereitung liegt auf langsam, damit das Fleisch am Ende förmlich auf der Zunge " zerfällt".Bei geringen Temperaturen bleibt das im Eiweiß gebundene Wasser wo es ist und das zähe Bindegewebe wird nach und nach in Gelatine umgewandelt. Appetitlicher ausgedrückt: Das Fleisch bleibt saftig und wird sehr,sehr zart. Es löst sich ohne Mühe vom Knochen.
Der Ursprung des Pulled Pork liegt in den Südstaaten der USA. Da sich das Klima für die Rinderzucht als nicht geeignet erwies, wilderten die ersten Siedler Schweine aus, die sich dort prächtig entwickelten. So wurde Schweinefleich zum Fleisch des Südens und zugleich ein Synonym für BBQ mit seinen vielfältigen Rezepturen.
Die traditionelle Art der Zubereitung hat ihren Ursprung in der indianischen Küche. Das kräftig gewürzte Schweinefleisch wurde langsam im heißen Rauch gegart. Das Zusammenspiel von Würzung, Temperatur und Garzeit machte Pulled Pork zu einer besonderen Spezialität zu besonderen Anlässen. Also ursprünglich im Steamer oder auf dem Kugelgrill zubereitet, kann man ihn ebenso im Backofen zubereiten. Vorausgesetzt man nimmt die richtige Gewürzmischung, um dem Braten einen leichten Rauchgeschmack zu verleihen.
(z.B. Chipotle - geräucherter Chili sollte enthalten sein)
Nun noch ein paar Zubereitungstipps für ein' homemade Pulled Pork' am kommenden Wochenende ( Backofenvariante)
Am Tag vorher Fleisch ( perfekt wäre eine Menge von 2,5 kg für 6 Personen) marinieren und in einen Plastikbeutel (Luft komplett herausdrücken) legen und gut verschließen. Über Nacht, kühl gestellt, gut durchziehen lassen.
Für die Marinade empfehle ich die hervorragenden, amerikanischen Rubs und Südstaaten-Gewürzmischungen von Knox Spices und/oder Stonewall Kitchen. Sie geben dem Braten ein tolles Aroma und original Südstaatenflair.
Die Gewürzmischungen rühre ich mit Öl und Apfelsaft an und reibe den Braten intensiv mit dieser Mischung ein, bevor er in den "Overnight-Beutel" :-) kommt.
Am 2. Tag wird der Braten erneut, diesmal trocken "gerubbt"(d.h. mit der Gewürzmischung eingerieben).
Marinade aus dem Beutel mit verwenden, Bratenstück in eine tiefe Pfanne setzen und Marinade in die Pfanne gießen.
Danach geht es in den vorgeheizten Ofen.
Garzeit und Temperatur:
Am Tag der Zubereitung den Ofen auf 110 - 130°C vorheizen.
Das Fleisch muss Raumtemperatur haben und nicht aus dem Kühlschrank kommen (verlängert die Garzeit ungemein)
Tipp: Bratthermometer verwenden!
Gar-/Bratzeit : 6 Stunden bei einer Kerntemperatur von 90 - 95°C. Nach 3 Stunden Garzeit sollte das Fleisch eine Kerntemperatur von 70°C haben. Ständig mit dem ausgetretenen Saft und der Marinade übergießen ( im amerikanischen spricht man vom "moppen" :-))
Nach den 6 Stunden Bratzeit noch mindestens 1 Stunde in Alufolie gewickelt ziehen lassen, bevor man mit dem "pullen" beginnt. Zwei große Gabeln ziehen das zarte Fleisch auseinander und dann kann es losgehen!
Dazu passen Steak- und Grillsaucen , frische Salate - allem voran ein Coleslaw Salat .
Die Zubereitung hört sich vielleicht aufwändig an - aber es lohnt sich und ich garantiere euch den leckersten Braten, den ihr jemals gegessen habt. Reste ( die es wahrscheinlich nicht gibt) können auch am nächsten Tag kalt gegessen werden. Außerdem kann man dieses Rezept gut nebenbei laufen lassen und in der Zwischenzeit die Sonne genießen oder die Salate vorbereiten, den Tisch decken, Kreuzworträtsel lösen, Socken stricken ..... jetzt ist es aber gut :-)
Euch ein genussvolles Wochenende und bis Montag in alter Frische!
Zitat zum Wochenende:
Eine gute Küche ist das Fundament allen GlücksAuguste Escoffier
#pulledpork#
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