Wißt ihr was Tirggel, Joulukinkku, Risalamande & Co sind? Andere Länder andere Sitten und eben auch andere weihnachtliche Spezialitäten. Gerade in der Weihnachtszeit stolpert man öfter über Begriffe und weiß nicht, wer oder was sich hinter der Bezeichnung verbirgt. Nachfolgend ein paar interessante kulinarische Vertreter.......
TIRGGEL
typische Motive der traditionellen Tirggel |
In der Schweiz werden besonders gern zu
Weihnachten Tirggel gegessen. Dieses Gebäck mit Ursprung in Zürich enthält viel
Honig und ist besonders hart im Vergleich mit anderem Gebäck. Das Besondere
sind die vielen, verschiedenen reliefartigen Darstellungen auf dem Gebäck.
Tirggel bestehen aus Honig (mind. 30 %), Mehl, Zucker, Wasser, Pflanzenfett,
etwas Salz und speziellen Gewürzen.
Der Teig wird in
traditionelle, gefettete Holzformen gedrückt. Die Motive auf den Tirggeln
stellen Zunftberufe, Familienwappen, Motive aus der Bibel oder gar
Liebeserklärungen dar. Heutzutage werden oft Zürcher Sehenswürdigkeiten
eingeprägt. Tirggel sind sehr lange haltbar. Man bricht kleine Stückchen
ab und lässt diese ganz langsam im Mund zergehen um den Honiggeschmack zur
Geltung zu bringen.
Joulukinkku
Knusprig, saftig und riesig - so soll er sein der Joulukinkku |
In
Finnland darf an Heiligabend der traditionelle Joulukinkku – der
Weihnachtsschinken - nicht fehlen. Für die
Herstellung von Joulukinkku verwendet man einen ganzen Schinken vom Schwein mit
Schwarte. Dieser sollte bereits entbeint und gepökelt sein. In Finnland hat der
Joulukinkku üblicherweise ein Gewicht von ca.10 Kilo, damit auch alle Gäste
satt werden. Der Schinken sollte 4 bis 5 Tage in einer Pökellauge aus 4/5 Salz
und 1/5 Zucker eingelegt werden. Pro Kilo Braten rechnet man 1 Stunde Bratzeit.
Nach dem Garen wird die Schwarte entfernt und der Schinken mit einer
Mischung aus Senf, Zucker und Paniermehl bestrichen. Danach kommt der
Joulukinkku noch einmal in den Ofen, bis die Panade eine knusprige, goldbraune
Färbung angenommen hat. Der Joulukinkku wird mit gekochten Backpflaumen oder
Apfelstückchen garniert. Dazu gibt es traditionelle, deftige Aufläufe aus Kartoffeln, Karotten oder auch Steckrüben. Reste des üppigen Bratens werden bis
zum Ende der Weihnachtszeit kalt verzehrt.
Risalamande
Risalamande kommt aus dem Dänemark und
leitet sich von dem französischen Begriff "Riz á
l'amande" ab und steht für Reis mit Mandeln. Es ist ein typisch dänisches
Weihnachtsdessert. Mittlerweile findet man auch in Schweden und Norwegen viele
Liebhaber.
Risalamande
besteht aus Milchreis, dem nach dem Abkühlen Schlagsahne, gehackte Mandeln und
Vanillezucker untergerührt werden. Normalerweise wird er kalt mit warmer
Kirschsauce serviert, es gibt aber auch eine warme Variante mit geschmolzener
Butter und Zimt. Eine einzige
ganze Mandel wird in dem Reis versteckt. Wer sie findet hat im nächsten Jahr
Glück und bekommt ein kleines Geschenk.
Christmas Pudding
Familien
in Großbritannien und Irland servieren traditionell am 25. Dezember den
Christmas Pudding der auch gern Plumpudding genannt wird (und das obwohl er
keine Pflaumen beinhaltet J). Dieser Pudding erhält durch eine lange Reifezeit
einen besonderen Geschmack. Viele britische Familien lieben die Zeremonie, bei
der der flambierte Christmas Pudding ins Esszimmer getragen wird.
Ursprünglich handelte es sich
bei Christmas Pudding nicht um eine Süßspeise, sondern als Möglichkeit, Fleisch
am Ende der Saison haltbar zu machen. Heute ist der Christmas Pudding ein süßes
Dessert, das in England am 25. Dezember serviert wird. Es enthält
Trockenfrüchte, Nüsse, Gewürze, Eier, Brotkrumen und Schmalz, das manchmal auch
durch Pflanzenfett ersetzt wird. Er wird mit dem Saft von Zitrusfrüchten,
Brandy oder anderem Alkohol getränkt. Seine meist dunkle bis schwarze Farbe
erhält er durch dunklen Zucker und Sirup sowie die lange Kochzeit im Wasserbad.
Turrón
ist ursprünglich ein spanisches
Nougatkonfekt, das nicht nur in Spanien sondern auch in lateinamerikanischen
Ländern zu Weihnachten gegessen wird. Die italienische Variante nennt man Torrone.
Es gibt harte (auf Oblaten) und eine weiche Turrón-Sorten.Turrón besteht aus Honig,
Zucker, Eiweiß und enthäuteten, gerösteten Mandeln oder anderen Nüssen. Heutzutage
findet man Turrón in vielen Geschmacksrichtungen. |
In
Frankreich, Belgien und anderen frankophonen Ländern gibt es als spezielles
Weihnachtsdessert den Bûche de Noël, was übersetzt so viel bedeutet wie Weihnachtsholzstamm
oder Bismarckeiche. Der Bûche de Noël erinnert optisch an ein Stück Baumstamm
und besteht traditionell aus Biskuitteig. Dieser wird mit einer Füllung bestrichen und eingerollt. Häufig ist es ein gelber Biskuitteig, der mit einer
Schokoladen-Buttercreme gefüllt wird. Es gibt jedoch viele Varianten und traditionelle
Familienrezepte für die Herstellung dieser speziellen Weihnachtsroulade. Keksstückchen,
Espresso oder Rum können dabei für ein spezielles Aroma der Füllung oder Glasur
sorgen.
Noch ein kleines Zitat von Edna Ferber zum Schluss:
Weihnachten ist keine Jahreszeit. Es ist ein Gefühl!
..... der Santa Pauli Weihnachtsbaum -Anhänger |
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